Nächste Woche Mittwoch beginnt wieder die Fastenzeit. Es muss nicht immer Lebensmittelfasten sein für 40 Tage. Daher stelle ich dir heute 5 Ideen vor, wie du die Fastenzeit für dich nutzen kannst.
Warum überhaupt fasten?
Fasten war bereits im alten Ägypten bekannt. In der westlichen Kirche besteht der Sinn, so mein Verständnis darin, sich durch die Enthaltsamkeit zwischen Aschermittwoch und Ostern neu zu besinnen, Buße zu tun und die Nähe zu Gott zu suchen. Doch heute fasten die Menschen nicht mehr nur in diesem Zeitraum bzw. nicht nur zu diesem Zweck.
Anhand der vorherigen Sätzen, kannst du erkennen, dass es nicht nur um den Verzicht von etwas geht. Nein, es geht im weiteren Sinn darum, über die eigene Existenz nachzudenken, Für mich ist das auch immer eine Zeit der Besinnung. Eine Zeit der Besinnung, die viele sich vor Weihnachten wünschen und dann aufgrund des Stresses und all der Verpflichtungen nicht für sich nutzen.
Falls du bisher diese 40 Tage nicht genutzt hast, weil du vielleicht der Meinung warst, dass es hier immer nur um Lebensmittelfasten geht und, dass du keine Verbindung zu Gott hast, lade ich dich ein, eine oder vielleicht sogar mehrere der folgenden Ideen in dieser Zeit auszuprobieren und in dich hinein zu hören, wie es dir damit geht, was du daraus lernst und welche positiven Auswirkungen es auf dich hat, so dass du auch danach weiter in diese Richtung gehen möchtest.
Smartphone Fasten- Social Media Detox
Gerade in der aktuellen Zeit sind wir mit unseren Freunden und der Familie hauptsächlich über unser Smartphone oder Social Media verbunden. Auch im Arbeitsalltag ist zumindest das Smartphone, in Zeiten von Home Office und Co. kaum mehr wegdenkbar. Das kann für uns körperlich und auch psychisch anstrengend sein. Warum also nicht mal in der Fastenzeit versuchen auf das Smartphone soweit wie möglich zu verzichten. Wenn du nicht komplett auf dein Smartphone verzichten kannst, dann kannst du zumindest auf Social Media, wie z.B. Instagram und Facebook verzichten, indem du diese Apps von deinem Smartphone löscht und auch nicht über den PC in die Versuchung kommst diese zu nutzen. Ein solcher Digital Detox bringt seine Vorteile mit sich. Das merke ich oft schon, wenn ich z.B. ein Wochenende lang auf Social Media verzichte und versuche mein Handy auf Flugmodus zu schalten. Du wirst selbst schon nach kurzer Zeit merken, wie gut dir ein Digital-Detox tut.
Was sind die Vorteile eines Social Media Detox/ Digital Detox?
Du fragst dich jetzt vielleicht, welche Vorteile solch ein Digital Detox haben wird? Ich kann und will nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen.
Entspannung
Wenn wir nicht den ganzen Tag vor PC, Laptop und Smartphone verbringen, dann haben wir wieder Zeit uns zu entspannen. Das meine ich auf zwei Arten. Entspannung, in dem wir stattdessen die Zeit nutzen uns etwas Gutes zu tun, wie z.B. zu lesen, spazieren zu gehen oder ein entspannendes Bad zu nehmen. Entspannung aber auch, da wir nicht eine verkrampfte Körperhaltung annehmen.
Schlaf
Es mag die diversen Filter für Smartphone und Co. geben, damit unsere Augen geschont und z.B. unser Smartphone uns nicht künstlich wach hält. Doch warum nutzen wir überhaupt einen solchen Filter, wenn das, was unsere Augen z.B. benötigen, einfach kein SMARTPHONE ist? Warum also nicht das Smartphone einfach Stunden, bevor wir ins Bett gehen, beiseite legen?
Zufriedenheit und Wohlbefinden
Ich weiß nicht, wie es dir geht, bei mir ist es so, dass je mehr Zeit ich auf den diversen Social Media Kanälen verbringe, desto unzufriedener werde ich. Ich habe mich des Öfteren gefragt, woher das kommt und jedes Mal ist die Antwort die Gleiche: Wir fangen an uns mit anderen zu vergleichen. Vergleichen unser Aussehen mit dem perfekten Aussehen von x oder mit dem Erfolg von y. Das zieht uns runter, denn wir fragen uns dann, warum wir nicht so hübsch, so erfolgreich etc. sind. Dabei ist das, was wir dort sehen, zum Einen nicht immer die Realität und zum Anderen sehen wir nicht, wie viel Arbeit dahinter steckt. Wir wissen nicht, ob die Person, die wir als erfolgreich ansehen, vielleicht zu tiefst unzufrieden und vielleicht auch traurig ist. Wir sollten wieder mehr bei uns sein, als uns mit anderen auf diese Weise zu vergleichen und uns durch unser Denken runter ziehen zu lassen.
Mehr Kreativität
In der Ruhe kommen oft die besten Ideen, so ist es oft bei mir. Wenn ich nicht mit anderen Dingen beschäftigt bin, nicht abgelenkt bin und einfach nur bin, meldet sich oft meine Kreativität. Ich konzentriere mich nicht darauf eine kreative Idee zu finden, sondern es passiert einfach.
Mehr Energie
Dadurch, dass wir den Stress und die Informationsflut, die Smartphone und Social Media mit sich bringen drastisch reduzieren, fühlen wir uns schon nach ein paar Tagen wie vollgetankt. Vollgetankt an Lebensenergie, positiver Energie. Wir sind voller Tatendrang.
Besserer Fokus & Produktivität
Wir können uns besser konzentrieren, werden nicht abgelenkt bzw. lassen uns nicht ablenken und gehen stattdessen die Aufgaben und Ziele an. Wir versuchen nicht vor der Realität zu flüchten.
Lösungsorientiertes Denken
Oft suchen wir für ein Problem oder eine Herausforderung eine Lösung, doch statt selbst darüber nachzudenken und eine Lösung zu finden, befragen wir das World Wide Web. Kaum haben wir unsere Frage eingegeben, bekommen wir auch schon zig Lösungen präsentiert, die wir ausprobieren können. Wenn wir jedoch nicht im Außen nach der Lösung suchen, sondern in uns selbst, dann werde wir auch dort viele wundervolle Antworten finden. Antworten, die aus uns und unserem Herzen sprechen. Wir lernen wieder auf uns und unsere Intuition zu hören und stärken damit unser lösungsorientiertes Denken.
Serienfasten /Fernsehfasten
Eine weitere Möglichkeit die Fastenzeit zu nutzen ist Serien- und/oder Fernsehfasten. Womit verbringen wir aktuell wohl Abends unsere Zeit? Mit Binge-watching. Wir wissen nichts mit unserer Zeit anzufangen und da ist der beste Zeitvertreib uns vor den Fernseher zu setzen und eine Serie nach der anderen zu schauen.
Wenn wir ehrlich sind, gibt es definitiv bessere Möglichkeiten unsere Zeit zu verbringen! Auch wenn wir die Abende vielleicht mit unseren Freunden in einer Bar verbringen können, dann kannst du aber stattdessen z.B. Bücher lesen, eine neue Sprache lernen bzw. deine Sprachkenntnisse auffrischen, Dinge reparieren oder auch Ausmisten. Das sind nur ein paar der Aktivitäten, die du stattdessen tun kannst. Es sind dir keine Grenzen gesetzt. Vielleicht nutzt du auch die Zeit, um mal wieder Sport zu treiben, wer weiß.
Was sind die Vorteile vom Serienfasten/ Fernsehfasten?
Auch das Fasten von Serien- und /oder Fernsehen bringt Vorteile mit sich. Du wirst wahrscheinlich besser schlafen können, denn dein Gehirn wird nicht damit beschäftigt sein im Schlaf die Informationen noch zu verarbeiten. Du hast wieder mehr Zeit für Dinge, die dir wichtig sind oder für Projekte, die du schon lange angehen wolltest. Vielleicht wirst du auch merken, dass du weniger verdrängst und dich eher der Realität und den Dingen stellst, denn oft ist Bing-Watching eine Flucht vor der Realität.
Plastikfasten
Eine gute Möglichkeit nicht nur etwas für dich, sondern auch für die Umwelt zu tun ist das Plastikfasten. Ich habe das in 2017 bereits ausprobiert. Die Blogposts dazu findest du hier, hier und hier.
Oft ist uns gar nicht bewusst oder vielleicht wollen wir es auch gar nicht sehen, wie viel Plastikmüll wir verursachen. Du könntest also die 40 Tage nutzen und versuchen auf Plastik zu verzichten. Das ist aus meiner Erfahrung heraus, oft erschreckend. Wir finden dann nicht nur heraus, in welchen Lebensbereichen wir Plastik nutzen, also auch, wo es vielleicht versteckt ist. Wir lernen auch, dass es anders geht, dass es andere Möglichkeiten gibt.
Jammer-Fasten
Ich selbst habe es noch nicht ausprobiert, aber eine Freundin von mir. Wir jammern und meckern bei jeder Kleinigkeit. Sei es, dass die Ampel gerade auf rot umspringt oder es an der Kasse im Supermarkt nicht schnell vorangeht. Das kostet Energie. Es geht darum, dass wir eben nicht jammern und meckern, sondern stattdessen diese Energie und unsere Gedanken ins Positive lenken.
Hier findest du einen Tagebucheintrag von Kerstin zum Jammer-Fasten. Wenn du noch mehr Informationen haben möchtest, dann kann ich dir auch die Seite von Peter Beer empfehlen.
Konsumfasten
Wie du weißt, bin ich nicht nur Minimalistin, sondern mache gerade mal wieder eine No Buy Challenge. Das bedeutet, dass ich das nutze, was ich bereits besitze und nur das kaufe, was benötigt, ersetzt werden muss. Dazu haben ich mir einige Regeln gesetzt. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, dann schau doch mal in meinem letzten Update vorbei oder lade dir meinen Guide für deine No Buy Challenge herunter.
Warum also nicht mal 40 Tage Konsumfasten? 40 Tage sind kein langer Zeitraum. Es ist meines Erachtens aber genug Zeit, um seinen Konsum kritisch zu hinterfragen, mal Dinge nicht zu kaufen und festzustellen, dass es oft auch ohne geht. Vielleicht findest du ja Gefallen daran?
Egal für welche der 5 Ideen du dich entscheiden solltest, alle bewirken eine Veränderung in unserem Kopf, unserem Denken und bringen positive Veränderungen in deine Leben mit sich.

Hallo Esther,
das digitale Fasten ist ja inzwischen ein richtiger Trend geworden. Ich habe in letzter Zeit so viel davon gelesen. Bei mir ist es so, dass ich für Social Media meist feste Termine mit mir vereinbare. Damit komme ich ganz gut klar. Es gibt aber auch mal Tage, da zieht mich die virtuelle Welt regelrecht in ihren Bann und ich kann mich schwer losreißen. Dass ich dabei immer unzufriedener werde, empfinde ich auch so. Es wird schließlich nichts fertig von dem, was ich eigentlich machen wollte.
Das ist zudem einer der Gründe, warum ich schon lange das Fernsehen abgeschafft habe – ich komme sonst zu nichts, was mir wichtig ist.
Konsumfasten mache ich im Prinzip seit dem Lockdown im November. Ich kaufe nur, was ich wirklich brauche. Das sind Lebensmittel und Pflege-/Hygieneprodukte. Ansonsten haben die Geschäfte ohnehin geschlossen und zum Bestellen bin ich meist zu faul… 😉
Das Plastikfasten ist aber wirklich mal ein guter Anreiz. Wir haben zwar auch schon reduziert, aber ich glaube, Verbesserungen gibt es da allemal. Mir würde es wahrscheinlich ähnlich gehen wie dir in deiner Challenge von 2017. Es ist verdammt schwer von heute auf morgen ohne Plastikverpackungen auszukommen. Aber unabhängig davon, ob so eine Challenge gelingt, das Bewusstsein für die Menge an Verpackungsmüll wird in jedem Fall gestärkt. Und das ist viel wert!
Viele liebe Grüße von Annabel