Nachdem wir in den letzten Wochen fleißig während des Frühjahrsputzes auch ausgemistet haben, möchte ich heute mit dir über 5 (Glaubens-)Sätze sprechen, denen du in den letzten Wochen bestimmt begegnet bist und die dich eventuell daran gehindert haben, etwas auszumisten.
Das kann ich vielleicht noch brauchen
Der Satz aller Sätze würde ich sagen, ist „das kann ich vielleicht noch brauchen“. Auch ich kenne diesen Gedanken und hatte ihn bereits während des Ausmistens. Damals war es ein schickes Abendkleid, dass ich zu diesem Zeitpunkt einmal getragen hatte. Ich war der Meinung, dass ich es bestimmt IRGENDWANN mal wieder tragen würde, wenn der richtige Anlass kommt.
Seien wir mal ehrlich, in den meisten Fällen kommt es dazu nicht. Und wenn ein solches Event kommt, dann will man dieses Teil dann doch nicht mehr tragen. Genauso verhält es sich auch mit irgendwelchen Küchenutensilien, die man vielleicht irgendwann noch einmal brauchen könnte, falls man doch z.B. das Backen für sich entdeckt… Sei ehrlich mit dir und lass dieses Teil gehen. Es gibt dazu auch ein schönes Zitat von The Minimalist: Wenn du etwas in 20 Minuten für $20 wieder besorgen kannst (falls du es benötigen solltest), dann lass das jetzige gehen. In der Mehrheit aller Fälle wird es nie das kommen, dass du es brauchen wirst.
Das hat (viel) Geld gekostet
Wenn wir uns etwas anschaffen, dann kostet das meistens Geld. Doch wenn wir dafür Geld ausgeben, dann sollten wir den Gegenstand auch nutzen und ihn wertschätzen. Es sollte kein Gegenstand sein, der ungenutzt irgendwo in einem Schrank oder einer Schublade verweilt, nur weil er mal (viel) Geld gekostet hat. Denke doch mal so darüber, dass wenn du ihn nicht nutzt, es im Endeffekt zum Fenster raus geschmissenes Geld ist.
Lass auch dieses Gegenstand gehen, verkaufe ihn, auch wenn du weniger dafür bekommst, als du mal dafür bezahlt hast. Sollte es ein Gegenstand sein, den du erst vor kurzem gekauft hast, kannst du ihn ja vielleicht sogar wieder zurück geben.
Das war ein Geschenk
Ein Geschenk hat dann seinen Zweck erfüllt, wenn es vom Schenkenden dem Beschenkten übergeben wird. Du brauchst also kein schlechten Gewissen haben, wenn du das Weihnachtsgeschenk von Tante Erna von vor drei Jahren gehen lässt und ausmistest, wenn du es nicht brauchst und/oder magst. Tante Erna kann sich in den seltensten Fällen daran erinnern, was sie dir geschenkt hat, geschweige denn wird sie danach fragen. Das Gleiche gilt auch für Geschenke von Freunden und der Familie natürlich.
Wenn du in Zukunft verhindern willst, dass ein Geschenk, dass dir nicht gefällt und du nicht brauchst, den Weg in deine Wohnung findest, dann sage deinen Liebsten, was du dir wünscht und was nicht.
Das nimmt keinen Platz weg
Nehmen wir als Beispiel mal einen Kugelschreiber. Ein Kugelschreiber an sich nimmt kaum Platz weg, da sind wir uns – glaube ich – einig. Doch meistens bleibt es nicht nur bei einem Kugelschreiben, sondern die tun sich irgendwie zusammen und verbünden sich… 20 Kugelschreiber (hallo Werbegeschenke) nehmen dann schon Platz weg. Wie viele Kugelschreiber brauchst du wirklich und mit wie vielen auf einmal kannst du schreiben? Denk mal kritisch darüber nach.
Nur weil ein Gegenstand klein ist und unserer Meinung nach „keinen Platz“ verbraucht, bedeutet es nicht, dass wir diesen Gegenstand nicht los lassen können und nur das behalten, was wir wirklich brauchen und nutzen.
Das kann mal sehr wertvoll sein
An alle Sammler… oft habe ich beim Ausmisten den Satz gehört: „Das kann mal sehr wertvoll sein“. Theoretisch ist das möglich. Doch sind wir auch hier ehrlich mit uns, wie oft passiert dies? Willst du wirklich so lange darauf warten bis etwas EVENTUELL mal Sammlerwert hat? Wer weiß, wann das ist und ob du es überhaupt noch erlebst.
Ich lebe im hier und jetzt und will jetzt mein Leben leben und Dinge jetzt nutzen und denke nicht darüber nach, was irgendwann mal sein könnte. Außerdem will ich auch nicht, dass sich meine Nachfahren mit so etwas beschäftigen müssen und dann später wahrscheinlich die Arbeit haben die Sachen los zu werden.
Abschließend noch einen sechsten Satz, der mir vor kurzem untergekommen ist und den ich unbedingt noch erwähnen muss:
Das könnten meine Kinder noch brauchen oder wollen
Das ist so ein Satz, der mich persönlich immer etwas nervös werden lässt. Dazu muss ich dir eine kleine Anekdote erzählen.
Zu meiner Hochzeit damals hat meine Mutter mir damals ganz feierlich einen alten Schulranzen von mir übergeben. Als wäre das nicht schon schlimm und auch peinlich genug, befanden sich darin Dinge aus meiner Kindheit und Jugend, die sie aufbewahrt hatte. Darunter u.a. mein Taschengeld Tagebuch, ein selbst gemachter Bilderrahmen aus dem Kunstunterricht in der 6. Klasse und ein Asterix & Obelix Buch in Latein. Das Buch hatte ich irgendwann mal zu Weihnachten geschenkt bekommen, da ich in der Schule damals Latein als 2. Fremdsprache hatte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir das nie wirklich angeschaut.
Ja das waren alles Dinge aus meiner Kindheit und Jugend, doch so sehr ich es schätze, dass meine Mutter die Dinge aufgehoben hatte, ich habe heute keinen Bezug mehr dazu und deshalb habe ich die Dinge ziemlich schnell entsorgt.
Natürlich kann es sein, dass es Dinge gibt über die sich unsere Kinder vielleicht freuen, dass wir sie für sie aufgehoben haben. In den meisten Fällen jedoch, können unsere Kinder damit nichts mehr anfangen, wenn sie Erwachsen sind.

