Wie hoch sind eigentlich deine Ansprüche an dich selbst? Woher kommen diese Ansprüche? Was passt eigentlich, wenn wir unseren eigenen Ansprüchen “nicht gerecht werden”? Genau diese Fragen haben ich mir gestellt und versucht sie für mich zu beantworten.
Ich würde sagen, meine Ansprüche an mich selbst sind sehr hoch. Manchmal, wenn ich ehrlich bin, zu hoch. Ich möchte, dass meine Arbeit “perfekt” ist. Wir wissen hoffentlich alle, dass es perfekt nicht gibt, denn diese Bewertung liegt immer im Auge des Betrachters. Daher versuche ich schon seit etwas längerer Zeit den Begriff “perfekt” in “so gut wie es mir möglich ist” zu ändern. Es gibt Zeiten, da klappt es ganz gut und ich bin zufrieden und ab und an auch mal andere Zeiten. Was meine ich mit hohen Sprüchen? Ich arbeite 40 Stunden und möchte nebenbei noch eine super ordentlichen und aufgeräumten Haushalt haben. Zusätzlich dazu noch viel Zeit zum Schreiben und Video drehen haben, meine Freunde treffen und diversen Hobbys nachgehen. Irgendwie ist das bestimmt möglich, doch zu welchem Preis? Ich versuche immer wieder all die Dinge, die mir am Herzen liegen plus Haushalt und Job unter einen Hut zu bringen. Doch es gibt Zeiten im Leben, da geht es nicht. Da ist nicht die Zeit da oder nicht die Kraft. In diesen Momenten habe ich mich das ein oder andere mal dabei erwischt, wie ich angefangen habe, negative Selbstgespräche zu führen. Sind wir ehrlich: Das hilft nicht!
Es ist schwer diesen selbst auferlegten Ansprüchen gerecht zu werden. Doch haben wir uns diese Ansprüche wirklich selbst auferlegt? Ich glaube nicht! Ich glaube, dass das etwas ist, was uns von der Gesellschaft und unserem nächsten Umfeld mitgegeben wird. Wir sind der Meinung, dass der Haushalt immer Tip-top aussehen muss. Nein, dass muss er nicht. Es ist auch mal in Ordnung, wenn nicht gleich alles sofort weg geräumt wird oder wenn man eine Aufgabe einfach mal ein paar Tage vielleicht sogar prokrastiniert. Es läuft auch nicht immer in jeder Beziehung alles super und alles ist Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist in Ordnung, nicht “PERFEKT” zu sein. Es ist vollkommen in Ordnung zu merken, dass wir unsere Messlatte zu hoch gehängt haben. Es ist in Ordnung seine Ansprüche nach unten zu schrauben und manchmal auch das Beste, was wir tun können.
Und sind wir mal ehrlich. Es passt nichts, aber auch gar nichts, wenn wir unseren Ansprüchen mal nicht gerecht werden. Ganz im Gegenteil. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir das manchmal sogar geholfen hat, meine körperliche und geistige Kraft zu behalten und mich nicht zu sehr auszupowern. Ich habe dadurch gelernt, mehr auf mich und und meinen Körper zu hören und lerne langsam, dass es in Ordnung ist die Latte nicht zu hoch zu hängen und auch einfach mal zu leben.
Abschließend würde ich gerne von dir wissen, wie es dir dabei geht, wenn du deinen “eigenen” Ansprüchen nicht “gerecht wirst? Wie fühlst du dich dabei?
