Brauchen wir Ziele im Leben?

Es ist interessant, was für essentielle Fragen auftauchen, wenn wir uns die Zeit nehmen und einfach nichts tun, wobei wir ja nie nichts tun können. So auch die Frage, die letzten Monat aufkam: Brauchen wir wirklich Ziele im Leben?

Ich kenne niemanden, der nicht irgendwelche Ziele hat, die er im Leben erreichen möchte. Diese können groß oder auch klein sein, es spielt keine Rolle. Wir wollen irgendetwas erreichen und arbeiten darauf hin, dieses Ziel dann zu erreichen. Doch geht es auch ohne Ziele? Kinder haben doch auch keine Ziele, wenn sie klein sind oder sehe ich das falsch? Ein Kleinkind, dass laufen lernt, setzt sich ja nicht zum Ziel, dass es laufen möchte. Das ist ein Instinkt. Doch wann entwicklen wir einen “Sinn” für Ziele? Dazu konnte leider keine Informationen auf die Schnelle finden.

Jedes Jahr setzen sich Menschen vor allem zu Beginn des Jahres Ziele (aka Vorsätze). Andere wiederum haben Lebensziele. Laut einer Veröffentlichung in “Psychologische Rundschau” gibt es zwei Ebenen von Zielen:

  1. Ebene: Altersbezogene Erwartungen
  2. Ebene: Persönliche Ziele

“Persönliche Ziele beeinflussen die Entwicklung, indem sie Verhalten über die Zeit und Situationen hinweg organisieren und damit sowohl die Richtung als auch das Funktionsniveau von Entwicklung mitbestimmen. Hierbei spielen insbesondere die Auswahl von persönlichen Zielen in Abhängigkeit von Ressourcen und dem sozialen Kontext, die Investition von Ressourcen in die Zielverfolgung und -aufrechterhaltung angesichts von Rückschlägen und Verlusten eine zentrale Rolle.” (aus “Psychologische Rundschau”, siehe Link oben)

Prof. Dr. Alexandra M. Freund sagte in einem Interview einmal, dass wir Ziele benötigen, um uns weiterzuentwickeln, nicht stehen zubleiben oder gar zu verkümmern.

Auch ich glaube, dass wir Ziele benötigen, um uns zu weiter zu entwicklen und zu lernen. Ohne Ziele würde ich nur wenig erleben, wenig bis nichts neues ausprobieren oder lernen, keine neuen Erfahrungen machen. Wir sollten es jedoch nicht zu ernst nehmen mit unseren Zielen und zu verbissen sein. Das Leben passiert, während wir am Planen sind. Manchmal müssen wir einfach ohne einen Plan den ersten Schritt gehen und sehen was passiert. Wir müssen das Leben auch geniessen und nicht nur ein Ziel nach dem anderen Abhaken. Oft verschieben sich nämlich unsere Prioritäten im Leben und somit auch unsere Ziele, was vielleicht dann bedeutet, dass das, worauf wir gerade hinarbeiten nicht mehr wichtig für uns ist.

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