Eine Freundin von mir fragte mich vor zwei Wochen, ob ich Lust hätte am Klimagourmet-Genuss-Spaziergang teilzunehmen. Hört sich interessant an, dachte ich mir und sagte kurzerhand zu ohne zu wissen, was mich erwarten würde.
Der Klimagourmet-Genuss-Spaziergang war Teil der Klimagourmet-Woche. Diese wird seit 2014 jährlich vom Energiereferat der Stadt Frankfurt veranstaltet .
Was ist die Klimagourmetwoche?
„Klimagourmet unterstützt ambitionierte Unternehmen und Initiativen, die einen Beitrag zum Klimaschutz und zu nachhaltigen Entwicklung leisten wollen“. (Mehr Informationen hier)
In der Klimagourmetwoche finden verschiedene Veranstaltung und Kochkurse. Weiterhin gibt es auch noch eine Wanderausstellung.
Es gibt zwei Kriterien, die ein Unternehmen erfüllen muss, wenn es Teil dieser Initiative sein möchte und auch als Geschäft im Guide erwähnt werden möchte:
„ • Ihre Lokalität ist öffentlich zugänglich, und die Speisekarte bietet mindestens ein kreatives vegetarisches Hauptgericht (nicht nur der Beilagensalat oder die Nudeln mit Tomatensoße). Auch ein Imbiss, ein Marktstand oder eine Bäckerei kann vegetarische Produkte anbieten.
• Ein Teil Ihres Angebots soll zusätzlich einer anderen Kategorie entsprechen, also regional, saisonal, bio, fair oder vegan sein.“
Der Klimagourmet-Genuss-Spaziergang
Wir bereits im Titel dieses Blogposts erwähnt, fand der Genuss-Spaziergang auf der Berger Straße in Frankfurt statt. Dort bin ich öfters, sei es bei gramm.genau, mit Freunden mal was trinken gehen oder auch schon mal zum Minimalismus Stammtisch. Genau hatte ich mir aber sonst noch nie richtig angeschaut, was diese Straße alles zu bieten hat.
Ich fragte mich, was man in ca. 1,5 Stunden noch alles über diese Straße lernen könnte und im Speziellen in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ich war neugierig darauf zu erfahren, welche Konzepte und warum diese der Umwelt gut tun.
So trafen wir uns also um 17 Uhr Treffen am Merianplatz. Die bunt gemischte Gruppe von jung bis alt wurde von Herrn Fay vom Energiereferat der Stadt Frankfurt begrüßt. Noch vor einer kleinen Einleitung über die Klimagourmetwoche und den Spaziergang verteilte Herr Fay Jutebeutel (inkl. Informationsmaterial und Holzkochlöffel). Dieser trug nicht nur das Fairtrade Zeichen, sondern auch das GOTS Zertifikat.
In seiner Erklärung erzählte er einiges zum Thema CO2 Fußabdruck. In den Gesichtern der Teilnehmer war zu erkennen, dass einige darüber noch nichts gehört hatten. Da die Veranstaltung „Klimargourmet-Genuss-Spaziergang“ hieß, lag der Fokus auf der Nahrung, aber es gab auch andere Aspekte des Klimaschutzes, die im Laufe des Spaziergangs erläutert wurden.
Wusstest du, dass in Deutschland 14% des CO2 Ausstosses durch unsere Ernährung verursacht wird?
Auf los geht’s los
Der erste Halt unseres Spazierganges war gramm.genau, der Unverpackt Laden in Frankfurt, von dem ich ja bereits berichtet habe (Hier). Dort erklärte uns Franzi etwas dazu, was gramm.genau ist, wie es entstanden ist, wie das Konzept und was der aktuelle Stand z.B. zum Lieferservice ist. Abschließend konnten die Teilnehmer, die den Laden noch nicht kannten, noch einmal durch den Laden gehen und es gab auch noch einen kleinen Snack (Rote Beete Suppe und Linsen Curry, beides vegan).
Vorbei am Burgerladen „Wiesenlust”, bei dem es neben Fleisch aus der Wetterau auch vegane Burger im Angebot gibt und einem Bücherregal ging es weiter zur Kreuzung Berger Straße und Habsburgeralle. Dort wurde uns anhand der Renovierung eines Hauses erklärt, wie ein Passivhaus funktioniert, welche Arten von Energie es gibt und was die Vorteile sind. Da ich leider nichts zu schreiben dabei hatte und mein Kopf sich leider nicht jedes Detail merken kann, kann ich hier keine näheren Details wiedergeben.
Der Abschluss fand im Weltladen Bornheim statt, der vor knapp 20 Jahren seinen Anfang hatte, als Mitglieder der Eine-Welt-Gruppe in der kaholischen Pfarrei St. Josef/Frankfurt-Bornheimes zum ersten Mal fair gehandelte Produkte verkauften. Geschäftsführer sind Frau Ursula Artmann und Herr Stefan Diefenbach.
Herr Diefenbach war es auch, der uns etwas über die Geschichte des Ladens, als auch die Produkte die dort verkauft werden, erzählte. In dem Fachgeschäft für Fairen Handel gibt neben Kaffee, Schokolade und Gewürzen auch z.B. Aleppo Seife oder Kunsthandwerk aus aller Welt. Teilweise handelt es sich bei den Artikeln des Kunsthandwerkes um Recyclingartikel. Hier durften wir Schokolade naschen und Herr Diefenbach beantwortet all unsere Fragen. (Zu diesem Geschäft werdet ihr in nächster Zeit noch mal mehr Details bekommen.) Leider war unsere Tour auch hier zu Ende. Die Zeit verging wie im Flug.
Taschen, überall Taschen…
Beinahe hätte ich es vergessen… Bereits vor ein paar Wochen viel mir auf, dass es auf der Berger Straße bei mehreren Geschäften sogenannte Taschenstationen sind. Was sind Taschenstationen wirst du dich jetzt fragen? Das ist eine Initiative des Gewerbevereins Bornheim Mitte. Einige Händler auf der Berger Straße engagieren sich für die Umwelt und möchten weniger Plastiktüten verbrauchen. Daher gibt es auf der Berger Straße insgesamt 10 Taschenstationen, bei denen du dich an Jutebeuteln bedienen kannst, falls du deinen mal zuhause vergessen haben solltest. Du kannst aber, wenn du zu viel Jute-/ Baumwollbeutel besitzt, diese auch dort hinein legen. Andere werden es dir danken, wenn sie selbst mal keinen Beutel dabei haben.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die Idee super finde, aber die Zeit doch leider etwas knapp bemessen war, wenn man in Betracht zieht, dass immer wieder Fragen gestellt und diskutiert wurde. Trotz allem werde ich auch nächstes Jahr wieder an der Klimagourmetwoche teilnehmen. Man lernt nie aus.
Deine Esther
