Kennst du das Minimalismus ABC? Christof vom Blog „Einfach bewusst“ hat letztes Jahr auf seinem Blog „Das ABC des Minimalismus“ veröffentlicht. Ich fühle mich davon inspiriert und dachte, dass ich mir auch mal Gedanken über meine Interpretation des Minimalismus ABC mache und meine Gedanken schweifen lasse.
Achtsamkeit
Früher war Achtsamkeit für mich etwas komisches. Hokus pokus, nichts mit dem ich etwas anfangen konnte. Seit dem ich den Minimalismus für mich entdeckt habe, vieles los gelassen habe und so wieder langsam zu mir selbst gefunden habe, habe ich Achtsamkeit für mich entdeckt. Ich schaffe es mittlerweile viel besser mit mir selbst und meinen inneren Ressourcen zu verbinden, mich auf mich selbst zu fokussieren. Es bedeutet für mich, mich mit meinem Herzen zu verbinden und zur Ruhe zu kommen. Wenn du mehr zu Achtsamkeit wissen willst, dann kannst du hier mal nachlesen.
Bewusstsein
Sich seiner Selbst wieder bewusst zu werden, seinen Träumen, Zielen und Visionen.
Chaos reduzieren
Durch das Ausmisten und los lassen, ist es möglich nicht nur das Chaos im Außen, sondern auch im Innen zu reduzieren.
Durchhalten
Am Anfang meiner Reise habe ich oft aufgeben wollen, weil der Weg so schwer schien. So viel auszumisten, so viel los zu lassen, so viele Gedanken und so viele Emotionen…. da ist man geneigt, irgendwann einfach aufzugeben, da man sich überwältigt fühlt, von all den Dingen, die zu Beginn der Reise aufkommen. Hier heißt es einfach durchhalten, denn mit der Zeit wird es weniger, es wird ruhiger im Außen und im Innen.
Entwicklung
Für mich hat Minimalismus etwas damit zu tun, sich zu entwicklen, sich weiter zu entwicklen und mit Altem abzuschließen. Dabei schafft man Raum und Platz für neues in seinem Leben, für die Dinge, die einem persönlich wichtig sind.
Faireinfachung
Ich faireinfache mein Leben so weit es geht. Ich versuche die Komplexität, die ich über die Jahre in mein Leben gemacht habe, wieder herauszunehmen und mir so Zeit für mich und die Dinge, die mir am Herzen liegen zu nehmen. Wenn du mehr über das Thema FAIReinfachen wissen willst, dann schau mal hier nach.
Geben
Die Meisten von uns haben von allem zu viel, während es einige gibt, die nicht dieses Privileg haben. Minimalismus bedeutet für mich abzugeben und mit den Menschen zu teilen, denen es nicht so gut geht.
Heilen
Während des Ausmistens und Loslassens von Dingen, habe ich mich damals auch mit meiner Vergangenheit beschäftigt. Das kam irgendwie automatisch, in dem ich mich bei Erinnerungsstücken beschäftigt habe. Dabei besteht die Möglichkeit zu heilen, sich und anderen zu verzeihen.
Informiere dich
Früher habe ich Informationen einfach so aufgenommen, ohne diese zu hinterfragen. Mittlerweile bin ich dort viel kritischer geworden, und suche nach weiteren, vielleicht detaillierteren Informationen. Ich will dazu lernen, mich weiterbilden und mich nicht einfach nur zuschütten lassen mit teilweise Halbwahrheiten (ich sag nur Greenwashing).
Jetzt
Jetzt ist der beste Augenblick. Die Vergangenheit kann ich nicht (mehr) ändern, die Zukunft, das Morgen ist noch nicht da, also denke ich noch nicht darüber nach, was morgen passieren könnte. Das Leben im Jetzt zu leben, ist das was zählt.
Konsum
Wir allen konsumieren, dass gehört dazu, denn wir brauchen etwas zu essen oder zu trinken und auch mal Kleidung. Viele konsumieren jedoch unbewusst, ohne sich über die Folgen für sie und auch für andere Gedanken zu machen. Das fängt dabei an, wie etwas hergestellt wurde, wie die Arbeitsbedingungen sind. Doch damit hört es nicht auf. Es geht auch um Fragen wie; Brauch eich das wirklich? Werde ich es nutzen? Bereitet mir dieses etwa Spaß und Freude und zwar nicht nur jetzt, sondern auch später?
Leben
Endlich wieder leben und die Zeit haben, ohne mich ständig um unwichtigen Kram zu kümmern, der mich nicht erfüllt.
Meditation
Ich habe immer wieder versucht zu meditieren, doch konnte nie meine Gedanken ausschalten. Mir schwirrten To Do’s und Glaubenssätze durch den Kopf, die einfach nicht leise sein wollten. Ich habe immer wieder aufgegeben und neu angefangen. Erst mit der Zeit habe ich begriffen, dass das normal ist am Anfang und dass die Gedanken in meinem Kopf mit der Zeit ruhiger, leiser und weniger werden und ich so die Möglichkeit bekomme, mich mit mir selbst zu verbinden, mich mit meinen inneren Ressourcen zu verbinden und mein Herz endlich zu hören.
Neuanfang
Auszumisten, sich mit sich selbst und seinen Werten zu beschäftigen, bedeutet oft, auch einen Neuanfang zu wagen. Wir lernen uns kennen, lernen auf unser Herz zu hören und nicht mehr blind anderen zu folgen.
Ordnung
Durch weniger materiellen Ballast ist es einfacher Ordnung zu halten. In dem wir jedoch nicht nur im Außen aufräumen, sondern auch im Innen, kommt auch dort mit der Zeit Ordnung.
Produktivität
Viele denken bei dem Begriff „Produktivität“ daran, wie wir immer mehr und mehr erreichen und erledigen können. Darum geht es mir hier aber nicht oder nur bedingt. Unter dem Begriff verstehe ich Dinge anzugehen, mich zu konzentrieren auf die Aufgaben, die ich angehen möchte und fokussiert zu arbeiten.
Qualität vor Quantität
Lieber kaufe ich weniger und bessere Qualität, also viel zu besitzen. Wichtig ist es für mich auf die Arbeitsbedingungen bei der Produktion zu achten und wo und wie die Rohstoffe produziert werden, um so mit eine nachhaltige Produktion zu unterstützen.
Ruhe
Das Leben ist laut, manchmal sind auch unsere Gedanken laut. Gerade ein unserer heutigen Zeit, in der es für viele darum geht, besser, schneller etc. zu werden, sehne ich mich nach Ruhe, sowohl im Innen als auch im Außen.
Second- Hand
Früher mussten bei mir Kleidung oder auch Möbel z.B. immer neu sein. Mittlerweile frage ich mich, warum? Es gibt das, was ich haben will oder brauche oft bereits und warum soll ich das nicht nutzen und mal Second- Hand kaufen anstatt neue, weitere Ressourcen zu verbrauchen.
Tauschen und Tauschparty
Ich habe eine Freundin, die regelmäßig Tauschparties bei sich zu Hause mit Freundinnen veranstaltet. Es fing an mit Kleidung und beinhaltet mittlerweile sogar Dekoration und Küchenutensilien. Warum also nicht mal Dinge tauschen?
Umwelt
Wir haben nur eine Umwelt, eine Natur. Deshalb sollten wir diese achten und beachten. Wann hast du dich das letzte mal in der Natur umgeschaut, hast etwas gutes für unsere Umwelt getan? Wann hast du das letzte Mal einen Schmetterling gesehen?
Verantwortung
Wieder Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen und nicht anderen diese zu geben und Ihnen dann die Schuld in die Schuhe zu schieben, wenn mal etwas nicht funktioniert. Nur ich kann mein Leben leben und es ändern.
Weniger ist mehr
Wir Minimalisten sprechen oft davon, dass weniger gleich mehr ist. Doch wann ist weniger eigentlich mehr? Folgend ein paar Beispiele:
- Weniger Kopf bzw. Verstand, mehr Herz
- Weniger Plastik, mehr Nachhaltigkeit
- Weniger emotionaler Ballast (hallo Bullshit FM @LauraMalinaSeiler), mehr Leichtigkeit
- Weniger materieller Ballast, mehr Flexibilität
- Weniger Arbeiten, mehr Zeit und Raum um sich selbst zu entfalten
- Weniger Stress bedeutet oft ein besseres Wohlbefinden, also mehr mentale Gesundheit
- Weniger Konsum, mehr Geld
X-Mal…
.. habe ich in meinem Leben schon ausgemistet und mich von Sachen getrennt. Jedoch war nie ein System dahinter, kein Ziel, außer, dass wieder mehr Platz im Kleiderschrank war, um neue Klamotten zu kaufen und dadurch Geld für unnützes auszugeben. Erst dadurch, dass ich meinen Lebensstil geändert habe, mich mit mir selbst beschäftigt habe, wurde mir klar, dass ich das Loslassen immer “falsch” angegangen bin.
Ying und Yang
Die Begriffe aus der chinesischen Philosophie beschreiben für mich die Wandlungsvorgänge innerhalb eines minimalistischen Lebens.Es handelt sich zwar um Gegensätze, jedoch komplettieren diese sich zu einer Gesamtheit. Es sind ständig wechselnde Gegensätze, die sich jedoch nicht bekämpfen, sondern sich ergänzen. Bsp.: Zu Beginn des minimalistischen Lebens bist du am Ausmisten. Du bewegst etwas in deinem Leben (Yang). Wenn du damit fertig bist, dann kommt die Ruhe, Ying.
Zufriedenheit
Für mich vor fünf Jahren unvorstellbar, doch ich bin mit weniger Zeugs zufriedener und ausgeglichener. Ich erfreue mich an Raum und Zeit und ruhe immer mehr in mir selbst. Bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe und strebe nicht mehr danach so zu sein, wie andere. Ich bin ich!
