Falls du gerade am Anfang deiner minimalistischen Reise bist, dir ein faireinfachtes Leben wünscht oder einfach nur mehr Ordnung mit weniger Zeug, stehst du vor der Frage, welche Ausmistmethode du nutzen kannst, welche es überhaupt gibt. Vielleicht bist du dir auch nicht sicher, welche der Methoden für dich die Richtige ist. Dann ist dieser Blogpost genau das richtige für dich, denn ich stelle dir heute 7 Ausmistmethoden vor und erkläre dir, was meines Erachtens die Vor-und Nachteile einer jeden Methode sind.
Lass uns direkt mit der ersten Methode des Ausmistens beginnen, die ich bereits selbst schon ausprobiert habe:
Die KonMari- Methode/ Magic Cleaning
Diese Methode hat in den letzten Jahren eine große Bekanntheit erreicht. Neben dem Buch von Marie Kondo gab es auch bei Netflix eine Serie, in der sie Menschen beim Ausmisten geholfen hat. Bei dieser Methode liegt der Fokus auf den Gegenständen, die du in deinem Leben behalten willst, weil sie dir Freude bereiten und nicht darauf, was du los werden willst. Du gehst bei dieser Methoden nach bestimmten Bereichen vor. Eine Checkliste findest du hier.
Wichtig ist, dass du alle Gegenstände, die zu einem Bereich gehören, zusammensuchst und an einem Platz hast. Dann nimmst du entsprechend jeden einzelnen Gegenstand in die Hand und fragst dich, ob er dir Freude bereitet. Wenn dem so ist, dann bleibt dieser Gegenstand in deiner Wohnung. Falls du keine Freude dabei empfindest, dann ist es ein Gegenstand bei dem du dich bedankst und danach verabschiedest (ihn gehen lässt).
Vorteil dieser Methode: Für manche ist es einfacher nach Bereichen vorzugehen, als von Raum zu Raum oder die Wohnung bzw. Haus als großes ganzes Projekt zu sehen. Du nimmst dir jeden einzelnen Gegenstand vor, siehst alles und fasst alles an. Dadurch, dass du alles aus einem Bereich z.B. auf einen Stapel auf dein Bett oder den Fussboden legst, siehst du, wie viel du wirklich besitzt und in welcher Fülle du lebst.
Nachteil dieser Methode: Es kann für einige überwältigend sein und deine Wohnung kann vorübergehend chaotisch aussehen, zumindest war es bei mir so, da ich im Bereich Kleinkram viel länger gebraucht habe, als gedacht. Zusätzlich ist zu erwähnen, dass diese Methode sehr zeit- und arbeitsintensiv ist.
Die vier Boxen Methode
Zu Beginn stellst du dir 4 Kartons oder Boxen auf: Eine für “Müll”, eine “Behalten”, eine “Spenden/verschenken/ verkaufen und eine Box “unsicher”. Es gibt bei dieser Methode keine Struktur, wo du anfängst oder aufhörst. Du gehst einfach einmal durch dein Zuhause und teilst die Sachen in die entsprechende Kategorie ein. ich empfehle dir alles z.B. aus dem Schrank oder Regal zu räumen und dann zu sortieren. Die Boxen helfen dir nicht nur am Ende zu wissen, was zu mit jeden Teil machst, sondern auch, wie du es los wirst. Wenn du den Bereich dann entsprechend sortiert hast, räumst du wieder alles schön ein, was du behalten willst.
Vorteile der Methode: Es ist sehr einfach und wenn du dir bei einem Gegenstand nicht sicher bist, ob du ihn behalten willst oder doch lieber weg geben, so findest dieser Gegenstand ein vorübergehendes Zuhause in der “Unsicher” Box, bis du eine Entscheidung getroffen hast.
Nachteile der Methode: Gerade die „Unsicher“ Bxx, kann zu einer Box voller Kram führen, die dann Wochen- oder gar monatelang irgendwo rum steht und in Vergessenheit gerät. Daher mein Tipp: Setze dir für die Entscheidung eine Frist von max. 1-2 Wochen. In dieser Zeit solltest du wissen bzw. herausgefunden haben, was du damit machen willst. Auch kann es für den ein oder anderen schwierig sein, wenn keine Struktur vorgegeben wird.
Das 30 Tage Minimalist Game (The Minimalists)
Diese Methode ist ein kleines Spiel, was sich über 30 Tage zieht. Über diesen Zeitraum mistest du jeden Tag aus. Du fängst am ersten Tag mit einem Gegenstand an, am zweiten Tag zwei am dritten Tag drei Teile und so weiter und am 30. Tag mistest du 30 Teile aus. So kannst du innerhalb eines Monats knapp 500 Teile los ausmisten.
Es gibt auch Menschen, die dieses Spiel anders herum spielen, so dass Sie am ersten Tag 30 Gegenstände ausmisten und dann am letzten Tag nur noch einen. Auch ist es möglich, dass du nach diesem Monat weitermachst und das Spiel noch einmal von vorne spielst. Was die Gegenstände sind, ist ganz alleine dir überlassen
Vorteil: Du mistest kontinuierlich über 30 Tage aus und steigerst dich langsam, was die Anzahl angeht. Ich glaube, dass das einigen hilft, am Ball zu bleiben.
Nachteil: Stelle dir vor, dass du nach einem anstrengenden Arbeitstag an Tag 20 nach Hause kommst und dann noch 20 Gegenstände ausmisten sollst. Ich kann mir vorstellen, dass die Vorgabe einer Zahl gegen Ende des Monats anstrengend sein kann und, dass einige dann aufgeben.
Die 1 pro Tag Methode
Diese Methode ist eigentlich ganz einfach, denn die Regel besagt nur, dass du 1 x pro Tag ausmistest. Dass kann ein Gegenstand sein, eine Kiste, ein Sah, ein Schrank, ein kompletter Bereich. Du kannst jeden Tag neu entscheiden, was das Eine ist. Z.B. könntest du heute deine Handtasche ausmisten, morgen das komplette Badezimmer, übermorgen eine Kiste und am vierten Tag nur einen Kugelschreiber.
Vorteil:Den einzigen Vorteil, den ich sehe, ist, dass du sehr variabel sein kannst, was das Eine an jedem Tag ist.
Nachteil: Brauchst konsistente Arbeit und wenn du jeden Tag nur einen Gegenstand ausmistest, kommst du langsamer voran.
Die Packparty
Kennst du den Film “100 Dinge” mit Matthias Schweighöfer? Wenn ja, dann kannst du dir in etwa vorstellen, wie die Packparty funktioniert. Falls du den Film nicht kennst, dann erkläre ich dir, wie diese Methode funktioniert:
Du packst alles, was sich in deinem Haushalt befindet in (Umzug-)Kartons, so als wolltest du umziehen. Du darfst dir dann immer die Sachen, die du benötigst aus den Kartons herausholen. Je nachdem, wie lange du dieses Ausmistmethode nutzt, mistest du alles aus, was nach sich nach dieser Zeit noch in den Kartons befindet. The Minimalist empfehlen, dien Karton direkt so wie er ist, einfach zu spenden, ohne nochmal rein zu schauen.
Das ist eine sehr drastische Methode, wenn wir mal ehrlich sind und empfehlt sich meiner Meinung nach nur, wenn man wirklich umziehen möchte. Oder willst du über mehrere Wochen von Umzugskartons umgeben sein?
Vorteil der Packparty: Du kannst in kurzer Zeit sehr viel los werden.
Nachteil: Die Methode ist sehr zeitaufwendig und gerade bei Saisonartikeln (Sommer-/Winterkleidung) umpraktikabel. Nur weil du deine Winterkleidung im Sommer nicht brauchst, willst du sie ja nicht komplett los werden. Ausserdem finde ich die Wohnung dann über mehrere Wochen sehr unwohnlich.
Die Kleiderbügel Methode
Diese Methode eignet sich für alle, die gerne ihren Kleiderschrank ausmisten wollen, aber sich hier vor ein Herausforderung gestellt sehen. Wie funktioniert diese Methode? Du drehst alle Kleiderbügel umgekehrt in den Kleiderschrank. Sobald du etwas getragen hast/ gewaschen hast, hängst du den Kleiderbügel wieder richtig herum.
Alles Kleiderbügel, die nach einer gewissen Zeit, sagen wir z.B. 3 oder 6 Monate richtig herum hängen, sind deine Lieblingsteile. Die andere Kleidungsstücke hast du sehr wahrscheinlich aus bestimmten Gründen nicht getragen und kannst sie bis auf wenige Ausnahmen dann sehr wahrscheinlich weiter geben.
Den Vorteil, den ich hier sehe, ist, dass du siehst und dir bewusst machst, was du wirklich anziehst und nutzt. ich umsonst sagt man, dass wir zu 80% der Zeit , 20% unserer Kleidung tragen.
Wenn es einen Nachteil dann ist das für mich eigentlich nur, dass es sich eben nur auf Kleidung bezieht, die du aufhängst. Doch was ist mit der Kleidung, die noch in Schubladen liegt? Diese wird hier nicht berücksichtigt.
Swedish Death Cleaning
Kommen wir zur letzten Ausmistmethode, die sich makaberer anhört, als sie ist.
Gemeint ist damit der Prozess des Entrümpelns und Aussortierens der eigenen Wohnung vor dem Tod. Der Gedanke dahinter ist, dass du Ausmisten und Entrümpeln nicht deinen Hinterbliebenen überlässt, sondern selbst schon einmal bewusst für Ordnung sorgst. Diese Methode bzw. dieses Konzept ist nicht nur für die Menschen gedacht, die sich auf den Tod vorbereiten, sondern soll allen bei der Trennung von angehäuftem Gegenständen und ein faireinfachtes Leben ohne viel Ballast helfen.
Diese Methode ist ein wenig zu vergleichen mit der KonMari Methode. bei der KonMari Methode stellst du dir die Fragen, ob dieser oder jeder Gegenstand dich glücklich macht. Beim Swedish Death Cleaning ist die Frage, ob dieser oder jener Gegenstand die anderen glücklich macht, die ihn beerben werden.
Welche der Methoden hast du schon ausprobiert, welche kannst du empfehlen und welche eher nicht?
P.S. Falls du noch etwas Motivation zum Ausmisten und reduzieren brauchst, dann schau dir doch mal den folgenden Blogpost von mir an
