Minimalismus für Anfänger- Wohin mit den Sachen?

Vor ein paar Wochen hatte ich darüber gesprochen, wie und wo man am besten mit dem Ausmisten anfängt. Heute geht es um die Frage: Wohin nach dem Ausmisten mit den ausgemisteten Gegenständen?

Wenn ihr Sachen habt, die ihr nicht mehr verkaufen könnt oder wollt und die noch zu schade sind, um sie wegzuwerfen, dann verschenkt oder spendet diese. Hier bieten sich ” Zu verschenken”- Kisten an. D.h. ihr packt eine Kiste oder einen Karton, schreibt darauf ” zu verschenken” und stellt sie an den Straßenrand oder einen gut besuchten Platz ihn eurer Stadt oder eurem Dorf. Meist sind die Sachen in relativ kurzes Zeit weg, zumindest in Städten. Auf kleineren Dürfen funktioniert das leider nicht so gut. Ich würde ein paar Stunden warten und alles, was bin dahin nicht weg ist, wieder mitnehmen und anderweitig los werden.

Möglich wären hier z. B. Ebay Kleinanzeigen oder Facebook. Oder ihr nehmt sie auf den Flohmarkt mit..

Ihr könnt Dinge an Freunde und Familie weitergeben. Auch wenn dies z. B. laut KonMari nicht empfohlen wird. Ich selbst habe die Erfahrungen gemacht, wenn man etwas in der Familie weitergibt, dann kann es passieren, dass es irgendwann den Weg zu einem zurück findet. Das soll aber natürlich nicht Sinn und Zweck sein! Daher gebe ich in der Familie z. B. nur Kosmetika weiter.

Minimalismus für Anfänger: wo werde ich die ausgmisteten Gegenstände los?

Aber nun zu denen einzelnen Gruppen von Gegenständen.

Wohin mit…

…all dem Müll?

Je nachdem, um was es sich handelt, könnt ihr die Sachen in den Restmüll oder den Plastikmüll werfen.  Chemikalien, Elektromüll oder auch Möbel z. B. bringt ihr am besten direkt zum Recyclinghof oder lasst diese abholen. Bei uns gibt es zwei- bis dreimal im Jahr die Möglichkeit die Chemikalien an bestimmten Tagen auf dem Recyclinghof abzugeben. Ich sammle daher immer. Unter Chemikalien zählen bei mir: Putzmittel, flüssige Farbe, Lacke, Druckerpatronen etc.! Getrocknete Farbe muss bei uns über den Hausmüll entsorgt werden. Das verstehe ich zwar nicht, aber so sind nunmal die Vorschriften….

Glaubt mir, als ich meinen Dachboden entrümpelt habe, war das mehr, als in meine Mülltonne gepasst hätte. Daher habe ich damals das Auto vollgepackt und habe alles zum lokalen Recyclinghof gemacht. Natürlich hätte ich auch auf den nächsten Sperrmüll warten können. Das Problem hier ist nur, dass Sperrmüll bei uns Geld kostet. Man zahlt die Anfahrt und einen Betrag pro Kilogramm. Sobald Leute mitbekommen, dass man den Sperrmüll gerufen hat, sammeln sich dann komischerweise immer zusätzliche Sachen an… Leider musste ich diese Erfahrung bereits schmerzlich machen und das wurde richtig teuer!

… mit Säcken voller Kleidung, Schuhen und Accessoires?

Bei Kleidung ist es möglich diese entweder in den all bekannten Altkleidercontainer zu bringen. Das geht natürlich ziemlich einfach und auch ich habe dort schon einiges (oder sagen wir besser säckeweise Kleidung) dorthin gebracht. Aber ich würde an eurer Stelle darauf achten, welcher Aufkleber sich auf den Containern befinden. Es gibt hier nämlich Unterschiede. Zum einen gibt es Container von z. B. dem Rotes Kreuz, den Johanniter oder von Caritas. Zum anderen gibt es Container von Firmen, die dann die Kleidung meist in Osteuropa weiterverkaufen.

Minimalismus für Anfänger- wo werde ich ausgemistete Gegenstände los?-Kleiderspende Container

Noch besser sind Kleiderkammern z. B. vom Roten Kreuz oder der Caritas. Da werden die Kleidungsstücke an Bedürftige und auch Flüchtlinge weitergegeben. Ich würde dies also definitiv vorziehen, wenn ihr nicht gerade eine extrem kleine Kleidergröße habt. Leider haben diese oft Öffnungszeiten, die nicht immer für Berufstätige passen.

Auch super und zu empfehlen finde ich Oxfam. Dort wird die gespendete Kleidung in diversen Shops verkauft und das so erwirtschafteten Geld kommt der entwicklungspolitischen Arbeit des Oxfam Deutschland e.V. in Afrika und Asien zugute.

Auch eine super Idee sind Tauschparties unter Freunden. Ich glaube hier sind vor allem die Damen angesprochen 😉

Ihr könnt aber teilweise auch probieren aus alten Sachen etwas neues entstehen zu lassen durch Upcycling. Aus jüngster Zeit kann ich euch das folgende Beispiel dazu geben: Ich hatte eine weißes T- Shirt, dass ich nicht mehr getragen habe, weil es total verzogen war und auch diese “schönen” gelben Flecken unter der Armen hatte. Dieses habe ich genutzt und mir daraus Stofftaschentücher nach diesem DIY von smarticular genäht.

Einen Teil meiner Kleidung verkaufe ich über Kleiderkreisel. Hier handelt es sich meist um teurere Markenkleidung. Kleiderkreisel ist leider manchmal etwas mühsam und braucht etwas länger. Für die Mamis unter euch, gibt es noch den Mamikreisel.

… mit Stapeln an Büchern, DVD’s und CD’s?

Bücher und DVD’s könnt ihr in der Bibliothek eures Vertrauen abgeben, falls ihr diese verschenken oder spenden wollt. In vielen Städten gibt es auch Bücherregale oder- boxen, in denen man gelesene Bücher reinstellen kann bzw. sich auch bedienen kann.

Bücher und DVD’s, die ich nicht verschenkt habe, habe ich der Momox und Rebuy verkauft. Teilweise gibt es dort noch gutes Geld dafür, teilweise aber auch nur Centbeträge. Außerdem kaufen diese teilweise erst ab einem Betrag von 10 € an.

Minimalismus für Anfänger- wo werde ich ausgemistete Gegenstände los? Bücherstapel

 

Es gibt auch die noch die Webseite Tauschticket.de, die mir empfohlen wurde.

… mit nicht mehr benötigten Möbeln?

Ich persönlich habe alle meine nicht mehr benötigten bzw. aussortierten Möbel über Ebay Kleinanzeigen verkauft und auch verschenkt. Natürlich ist auch Ebay eine Option. Das ist zwar immer mit etwas Arbeit verbunden, denn es müssen Fotos gemacht werden und Artikelbeschreibungen geschrieben werden. Zusätzlich muss das gute Möbelstück vielleicht auch noch ausgemessen werden, um die Daten in die Artikelbeschreibung zu  involvieren. Vor allem gebrauchte Ikea Möbel lassen sich aber super über Ebay (Kleinanzeigen) zu einem guten Preis verkaufen.

Eine weitere Onlinemöglichkeit besteht darin, die Möbel in eine der diversen Facebook “Zu Verkaufen” Gruppen einzustellen oder falls ihr diese verschenken wollte, dann in eine “Free you stuff” Gruppe.

Auch gibt es die App Shpock, über die sich generell Dinge (Kleidung, Möbel, Elektrogeräte etc.) verkaufen lassen. Ich habe dort auch mal Dinge eingestellt, aber von 10 Dingen, nur eins verkauft. Es mag aber hier auch Erfolgsberichte geben.

… nicht mehr gewollten Kosmetik- und Hygieneprodukten?

Ich habe versucht so viel wie möglich aufzubrauchen und tue dies immer noch.  Aus hygienischen Aspekten würde ich Produkte, die schon älter sind, wegwerfen. Eventuell könnt ihr einige Produkte auch in der Familie weitergeben, wenn ihr diese z. B. nur ein oder zwei Mal probiert habt, aber ihr diese nicht vertragt.  Parfüms lassen sich ohne Probleme verkaufen. Auch hier stehen euch eigentlich wieder alle Optionen offen: Von Flohmarkt über Ebay zu Verkaufsgruppen oder Kleiderkreisel.

.. zu viel Dekoration und Schnickschnack?

Ich glaube hier sind die einfachsten Wege entweder einen Stand auch dem Flohmarkt zu buchen oder wie anfangs schon erwähnt eine “Zu verschenken”- Kiste zu machen. Was ich aus dem USA kenne und bisher nur selten hier in Deutschland gesehen habe, sind die sogenannten Hausflohmärkte. Das ist nicht unbedingt für jeden was, denn immerhin muss dazu einladen werden und dann kommen Menschen zu einem nach Hause…

Minimalismus für Anfänger- wo werde ich ausgemistete Gegenstände los? "zu verschenken"- KisteFallen euch noch andere Plattformen ein, auf denen man seine Sachen verkaufen oder verschenken kann? Vielleicht lerne ich ja auch noch neues kennen?!

 

 

6 Gedanken zu „Minimalismus für Anfänger- Wohin mit den Sachen?

  1. Hallo! Deine Artikel und Dein youtube Kanal sind klasse. 🙂 Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich praktiziere nun auch schon seit 2014 den Minimalismus. Und uch muss sagen, es ist noch ein langer Weg, aber es wird immer besser!!!! Ich komme aus Hanau und arbeite in Frankfurt. Bin froh Dich im grossen Web gefunden zu haben.

    1. Hallo Ruth!
      Danke für das Kompliment. Da werde ich doch glatt ganz rot ? Du wohnst ja noch nicht mal allzu weit weg, wie ich sehe.
      Ja der Minimalismus ist ein Lebensstil. Der Prozess der Änderung ist ein langsamer und teilweise auch mühsamer Weg, den ich aber gerne gehen, denn es ist auch ein befreiender Prozess, wie du selbst weißt.
      da du aus der Region kommst, magst du vielleicht am nächsten Minimalismus Stammtisch in Frankfurt teilnehmen?
      Liebe Grüße, Esther

  2. Hallo und vielen Dank für Deinen informativen Artikel. Mein Mann und ich begannen in der letzten Woche unsere Wohnung auszumisten. dabei stellte sich die ganze Zeit die Frage, wo lagern wir das ganze Zeug, das wir nicht mehr haben möchte und wie und wo entsorgen wir das alles. Wir haben uns einen Container besorgt, der morgen kommt und in den wir alles reinwerfen können, dass endlich mehr Platz in der Wohnung ist. VG Doris

  3. Hallo Esther, das Ausmisten ist gar nicht so leicht. An vielen Sachen hängen Erinnerungen. Leider ? Ich habe auf jeden Fall angefangen, mir nichts mehr schenken zu lassen. Jeder aus meiner Familie, der was mitbringt, kann es auch gleich wieder einpacken. Wenn ich mich mal von Sachen trennen kann, finde ich Oxfam auch ganz toll. Auch die Bahnhofsmission nimmt gerne Klamotten (auch Unterwäsche), Kosmetik, gerne Taschen, manchmal auch kleine Einrichtungsgegenstände (kann man ja im Einzelfall klären). Neu entdeckt habe ich auch die Sozialkaufhäuser. Kleine Dinge und Bücher kann man dort abgeben. Von Möbeln habe ich nur Fotos machen müssen, die wurden dort ausgehangen und dann sogar abgeholt.

    Mal sehen, was Du hier noch so Schönes schreibst, LG Mim aus Berlin

  4. Hallo Esther,
    gerade in Frankfurt gibt es noch eine super Möglichkeit fast alle oben genannten Sachen auf einmal loszuwerden (außer Kosmetik und Hygieneprodukte): Neufundland (u.a. in Griesheim) ist ein gemeinnütziges Secondhand Warenhaus. Die nehmen echt fast alles. Am besten ist es natürlich vorher anzurufen und die abzugebenden Sachen anzukündigen bzw. zu fragen ob sie damit was anfangen können^^
    Meine Eltern hatten beispielsweise eine Mikrowelle mit einer gesprungenen Scheibe in der Tür, die haben sie angenommen, repariert und dann wieder verkauft. Auch haben meine Eltern dort schon sehr günstig einen Ersatzschlauch für ihre Waschmaschine bekommen und konnten sie selbst reparieren und das Entsorgen verhindern. Die Maschine war so dann über 25 Jahre in Betrieb, bis sie entgültig versagt hat.

    Bei uns im Ort gibt es seit 2 Jahren einmal im Jahr (im Sommer) einen Vorgartenflohmarkt. Es gibt bei unserer Genossenschaft einige Wohnungen bzw. Häuser mit Garten zur Miete und da die alle in einer Straße sind, haben diese sich die Aktion überlegt. Für 4 Euro (oder so), kann man sich anmelden und mitmachen. Das ist natürlich wesentlich günstiger als ein richtiger Flohmarkt in Frankfurt. Man hat natürlich aber auch wesentlich weniger potenzielle Käufer, da der Vorgartenflohmarkt kaum beworben wird.

    Viel Grüße,
    Nadine

    1. Hallo Nadine, danke für den Tipp mit Neufundland. Das könnte ich beim nächsten Mal mit einem Besuch in Frankfurt verbinden. Hier auf dem Dorf sind die Möglichkeiten leider doch etwas beschränkter und so etwas wie ein Vorgartenflohmarkt gibt es leider nicht. Vielleicht sollte ich das mal in die Hand nehmen??

      Viele Grüße,
      Esther

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