Wer kennt es nicht? Man kommt nach Hause von der Arbeit und will eigentlich nur noch auf die Couch. Doch halt, das wird wohl leider nichts. Es gibt noch Wäsche zu bügeln, der Abwasch muss eventuell noch gemacht werden und der ganze „Kram“, der sich überall in der Wohnung befindet, noch aufgeräumt werden. Außerdem müsste man auch mal wieder die Ablage machen, da sich das Papier schon stapelt und eigentlich müsste man auch mal wieder Ordnung im Keller oder auf dem Dachboden machen.
So ging es mir auch bis vor ca. anderthalb Jahren. Ich war und bin kein Messi. Bei mir ist es immer ordentlich, doch das nimmt auch viel Zeit und Mühe in Anspruch. Durch Zufall nur bin ich zu diesem Zeitpunkt auf den Begriff Minimalismus und das vereinfachte Leben gestoßen. Ich wollte eigentlich nur im Internet etwas Ansporn finden, um mich zu motivieren, meiner täglichen Hausarbeit nachzugehen. Nachdem ich mich damit auseinander gesetzt und informiert hatte, wusste ich was, was ich zu tun hatte. Ich musste mich von dem Kram der mich umgab befreien.
Diesen Prozess durchlaufe ich ich nun seit diesem Zeitpunkt sehr bewusst und das ist auch gewollt. Ich habe Jahre gebraucht alles anzuschaffen und mich mit jedem Mist zu belasten. Daher möchte ich mich auch bewusst von diesen Sachen trennen, auch wenn es länger dauert. Es wäre zwar einfacher alles so schnell wie möglich wegzuwerfen oder zu verschenken, jedoch denke ich, dass wir uns dann nicht mit uns selbst auseinandersetzen, mit dem, warum wir so sind bzw. so geworden sind und mit dem, was uns im Leben wichtig ist. Doch was ist Minimalismus eigentlich?
Beim Minimalismus geht es um einen Lebensstil, in dem Menschen sich in Konsumverzicht üben. Man macht sich Gedanken darüber, was man wirklich zum Leben benötigt und was einen glücklich macht. Es geht darum Alltagszwängen entgegenzuwirken, in dem man eben nicht jede doch so hype Ausstattung kauft, die gerade angeboten wird, nur um vielleicht zu sein, wie andere oder diese zu beeindrucken. Ganz im Gegenteil, man trennt sich von Gegenständen, aber auch eventuell von Freundschaften, die einen belasten, die nicht mehr zu dem passen, was man ist und sein möchte. Es ist ein Prozess des sich selbst Kennenlernens.
Ich möchte ein selbstbestimmteres und erfüllteres Leben führen. Eben so sein, wie ich bin und nicht irgendwelchen Menschen zu imponieren. Für mich bedeutet es auch weniger Ballast mit mir herum zu tragen, sowohl physisch als auch psychisch. Denn durch den Prozess des Loslassens von Gegenständen, setzt man sich auch mit Erinnerungen auseinander. Erinnerungen, die vielleicht nicht die schönsten waren. Diese Erinnerungen, die einen nie wirklich los gelassen haben, weil wir diesen Gegenstand nie losgelassen haben. Ich brauche keine Gegenstände um mich an Personen und schöne Momente zu erinnern!
Minimalismus bedeutet für mich Freiheit! Freiheit, das zu tun, was ich liebe und zu lieben, was ich tue!
