Wow, schon mein 50. Blogpost….
Wie du vielleicht weißt, hatte ich mir ab Oktober 2016 eine Auszeit genommen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie lange diese Auszeit dauern würde, aber sie sollte mindestens drei Monate dauern. Aus diesen drei Monaten wurde dann letztendlich doch ein ganzes Jahr. Zwischen den Jahren habe ich nun reflektiert, was in dem Jahr passiert ist und was mich dieses Jahr gelehrt hat. Davon möchte ich dir heute berichten.
Die Entscheidung für eine Auszeit
Es war rund um meinen 32. Geburtstag, als die Idee aufkam, dass ich mir eine Auszeit nehmen möchte. Es gab dafür keine wirklichen Gründe. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich diese Auszeit für meine persönliche Weiterentwicklung benötige, aber vor allem, dass ich Zeit für mich benötige. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten eine solche Auszeit zu vollziehen. Ein Sabbatical, unbezahlter Urlaub oder aber auch eine Kündigung. Nach langem hin und her überlegen und dem Ausloten der diversen Optionen habe ich mich damals für eine Kündigung entschieden. Diese Entscheidung fiel mir gewiss nicht einfach. Doch im Nachhinein war es für mich die richtige Entscheidung. Für dich hat das jetzt vielleicht nichts mit Minimalismus zu tun, doch ich werde dir im Laufe des Posts aufzeigen, dass eine Auszeit sogar sehr viel mit Minimalismus zu tun hat.
Was habe ich erlebt in meiner Auszeit
Wenn du meinen Blog schon länger verfolgst, dann weißt du, dass ich für einige Zeit in Thailand alleine unterwegs war, nur “me, myself and I”. Backpacking war eine komplett neue Erfahrung für mich und zwar eine herausfordernde. Ich war zwar schon früher alleine im Urlaub, aber dann war das in einem Hotel, aus dem ich die meiste Zeit nicht raus kam, sondern nur den ganzen Tag am Pool lag. Doch dieses Mal war es anders und das hat mir auch einiges über mich gelehrt, aber dazu später mehr.
Ich war generell viel unterwegs: Ein verlängertes Wochenende in Hamburg. Ein Wochenende in Berlin, um an einem YouTube Workshops teilzunehmen. Zwei Besuche beim Minimalismus Stammtisch in Köln und nicht zu vergessen die Minimal Kon.
Was jedoch viele nicht mitbekommen haben, war das, was sich hinter den Kulissen getan hat. Selbst meine Freunde haben mich oft gefragt, ob mir nicht langweilig ist und was ich denn bitte den ganzen Tag so mache. Sie konnten nicht verstehen, dass Spazieren gehen und viel Zeit in der Natur zu verbringen nach mehreren Monaten immer noch interessant war und dass man bei jedem Marsch immer neues entdecken kann.
Nun sind einige meiner Freunde auch nicht gerade Bücherratten….im Gegensatz zu mir. Doch in den Jahren vor meiner Auszeit habe ich mir die gar nicht mehr die Zeit genommen, mich in Ruhe hinzusetzen und zu lesen. Mit 30 Büchern im letzten Jahr habe ich- glaube ich- meinen persönlichen Rekord gebrochen. Interessanterweise war nur ein einziger Roman dabei, ansonsten nur Bücher, aus denen ich etwas gelernt habe. Von Zero Waste Home von Bea Johnson, über Bücher zum Thema Webseiten und Bloggen bis hin Büchern zum Thema Persönlichkeitsentwicklung (m.E. passt der Begriff aber nicht ganz).
Zusätzlich habe ich mir Zeit für meine Familie und Freunde genommen. Dadurch konnte ich Bindungen vertiefen, habe ich viel gelacht und viel gelernt. Doch was hat mich meine Auszeit nun wirklich gelehrt?
Was habe ich durch meiner Auszeit gelernt?
Achtsamkeit: Wir hören oft von Achtsamkeit oder auch davon einen Gang runter zu schalten, doch die wenigsten tun es. Genau das habe ich in dieser Zeit getan. Ich habe mir die Zeit genommen für Dinge, die mir gut tun, die mich persönlich weiterbringen. Sei es Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen, lesen und reisen.
Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, sich kennen zu lernen und an seinen Träumen zu arbeiten. Durch die Zeit, die ich in der Natur verbracht habe, ist es mir gelungen, meinen Kopf von all meinen Gedanken zu befreien und im Hier und Jetzt zu sein.
Beziehungen: Ich habe in meiner Auszeit viel über meine Beziehungen zu anderen Menschen nachgedacht. Darüber, wie ich mir diese Beziehungen vorstelle und wünsche. Ich bin mir im Klaren darüber geworden, wie ich mir die Beziehungen zu meiner Familie, meinem Partner und auch zu meinen Freunden vorstelle. Doch mehr noch, ich habe dies auch aktiv angesprochen. Ich habe darüber geredet, was mich stört und was ich mir wünsche. Es ist kaum zu glauben, wie sich Beziehungen positiv ändern können, wenn man seine Wünsche einmal offen formuliert, denn oft ist es unserem Gegenüber gar nicht bewusst. Dadurch habe ich mich von negativen Gefühlen bzw. Ballast befreit.
Eigene Werte: Durch die Zeit, die ich hatte, habe ich auch Zeit mein aktuelles Ich kennen zu lernen. Mir wurde wieder bewusst, was meine Werte im Leben sind. In den Jahren zuvor, hatte ich diese vergessen. Mir wurde bewusst, dass ich mich nicht von anderen beeinflussen lassen will und dadurch meine Werte verleumde. Nein, ich habe in diesem Jahr gelernt zu meinen Werten zu stehen und mich für diese einzusetzen. Dies hat sich auch in den Beziehungen zu Freunden und der Familie widergespiegelt.
Abschließend und das vereint auch etwas die vorherigen Punkte, habe ich mit hingesetzt und mir überlebt, was meine Ziele im Leben sind und welche Visionen ich für mein Leben habe. Ich habe mich hingesetzt und einfach einmal alles notiert, was mir eingefallen ist. Die Liste der Dinge, die ich erreichen möchte, war und ist noch immer ziemlich lange. Ich habe mir die wichtigsten Dinge herausgepickt und mich gefragt, wie ich diese Ziele erreichen kann. Einiges konnte ich bereits erreichen, andere Dinge sind gerade auf dem Weg in Erfüllung zu gehen.
Auch wenn die folgende Aussage von einigen negativ ausgelegt werden wird: Egoismus bringt einen in manchen Fällen im Leben voran. Damit meine ich, dass es gut ist, auf seine Seele und seinen Körper zu hören und das zu tun, was einem selbst gut tut und eben mal nur an sich z denken und nicht darüber nachzudenken, ob das andere jetzt gut finden. Ich hoffe du verstehst, was ich damit sagen möchte.
Deine Esther
